Greenpeace-Aktivistin bei Zusammenstoß mit Marineboot auf den Kanaren verletzt

Eine italienische Aktivistin der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist am Samstagmorgen gegen 7.00 Uhr bei einem Zusammenstoß mit einem Boot der spanischen Marine über Bord gegangen und hat sich dabei am Bein verletzt. Nach ihrer Rettung aus dem Wasser durch einen Soldaten hat man sie mit einem SAR-Hubschrauber ins Hospital Negrin nach Las Palmas auf Gran Canaria gebracht.

Aktivisten geben nicht auf

Zu dem Vorfall war es gekommen, als drei Schlauchboote vom Greenpeace-Forschungsschiff Artic Sunrise aus gestartet waren, um auf dem Bohrschiff Rowan Renaissance, das mittlerweile auf dem Ölfeld Sandia angekommen ist, friedlich gegen die Probebohrungen zu demonstrieren. Kurz bevor die Umweltschützer das Schiff erreicht hatten, haben zwei Schnellboote der spanischen Marine sie bedrängt und gerammt, wobei nicht nur die 23 Jahre alte Italienerin über Bord ging, sondern auch die Greenpeace-Boote zum Teil erheblich beschädigt. Entsandt hat man die Marineboote vom Patrouillenschiff Relámpago, das sich derzeit in kanarischen Gewässern aufhält, um dem von Repsol beauftragten Bohrschiff sicheres Geleit zu gewährleisten.

Nach diesem heftigen Zusammenstoß mit der Staatsgewalt haben die Umweltschützer die Aktion zunächst abgebrochen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden und die Schäden an ihren Booten zu begutachten. Der jungen Frau geht es nach Auskunft der Ärzte den Umständen entsprechend gut, da die Verletzungen scheinbar nicht so gravierend sind, wie zunächst angenommen worden war. Greenpeace wird sich jedoch trotz dieses Vorfalls nicht zurückziehen und weiter alle Aktivitäten in der Zone beobachten. Außerdem erwartet man weitere Schiffe in dem Gebiet, die den friedlichen Protest gegen die Bohrungen unterstützen.