Weitere Statisten für Exodus gesucht

Im Centro Insular de Atención a la Discapacidad in Puerto del Rosario findet heute zwischen 10 und 18 Uhr ein weiteres Casting für erwachsene Statisten statt. Die Talentscouts des Mammutprojektes suchen immer noch arabische, afrikanische oder europäische Akteure, die sowohl schlank und sportlich sind, als auch über keinerlei sichtbare Tattoos an Armen und Beinen verfügen. Bei den ersten Auswahlterminen (wir berichteten darüber) konnten bislang nicht genügend geeignete Personen gefunden werden. Frauen und Männer zwischen 18 und 64 Jahren, die über die geforderten Merkmale verfügen, können sich melden und mit einer Tagesgage von 80 Euro pro Drehtag rechnen.

Kamele werden zu Hollywoodstars

Neben den menschlichen Darstellern werden in diesen Tagen auch noch ganz andere Reisende gecastet. Für den Auszug aus Ägypten sind natürlich auch tierische Begleiter von Nöten. 150 Kamele werden Moses und das auserwählte Volk auf der Reise ins gelobte Land begleiten. Sie stammen aus dem Freizeitpark Oasis in La Lajita.

Für Fuerteventura bedeutet das Großprojekt einen warmen pekuniären Regen in Zeiten der Wirtschaftskrise. Über 30.000 Übernachtungen können sich die Hoteliers auf der Insel freuen. In Moro Jable, Pajara und Caleta del Fuste wird es für andere Touristen in den kommenden Monaten wohl etwas schwieriger, noch ein freies Zimmer zu bekommen.

Zahlreiche Branchen profitieren von Dreharbeiten

Doch nicht nur die Hotelbetreiber, sondern auch zahlreiche andere Wirtschaftszweige profitieren von den Dreharbeiten, die für den kommenden November geplant sind. Fahrer etwa, die dafür sorgen müssen, dass die Schauspieler rechtzeitig an den richtigen Orten zur Verfügung stehen, erhalten für ihre Dienste zwischen 150 und 200 Euro pro Tag. Dafür wird von ihnen aber auch erwartet, dass sie 24 Stunden rund um die Uhr abrufbar sind. Drei Monate lang werden die Filmleute auf der Kanareninsel zu Gast sein. Für so manchen Majorero bedeuten die Arbeiten an dem Film 90 Tage lang gesicherte Einnahmen. Insgesamt 9 Millionen Euro wird die Produktionsfirma auf Fuerteventura in ihr Projekt investieren.

Eine Summe, die neben den bereits genannten Profiteuren auch Mietwagenfirmen, Fahrern von Wasser-Lkws und Handwerkern für den Kulissenbau zu Gute kommen wird. Aber auch Kleinbauern können noch an dem Hollywoodfilm verdienen. Neben den 150 Kamelen werden nämlich auch Ziegen, Schafe und Esel benötigt. Wer also über derartiges Getier gebietet, kann sich ebenfalls an Volcan Internacional wenden und statt mit dem Verkauf von Ziegenkäse, als Manager eines tierischen Talentes Karriere machen. So wird dann vielleicht sogar eine Ziege von Fuerteventura zum Star in den Kinos dieser Welt oder ein besonders talentiertes Schaf zum Vorbild für ambitionierte Nachwuchsschauspieler.

Das Filmfieber auf der kanarischen Ferieninsel ist jedenfalls spürbar ausgebrochen. Schon bald können dann sicher auch erstaunte Touristen von Begegnungen der besonderen Art während ihres Urlaubs berichten. Nämlich dann, wenn sie in dieser kleinen gemütlichen Bar am Strand Weltstars wie Ben Kingsley oder Sigourney Weaver am Nachbartisch bei einem Gläschen Wein entdeckt haben. Die werden nämlich, wie andere bekannte Namen auch, beim Exodus dabei sein.